Chamer Bündnis ruft zur Teilnahme an den Internationalen Wochen gegen Rassismus in Regensburg auf
Anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus möchte der Sprecher:innenkreis des Bündnis für Toleranz und Menschenrechte im Landkreis Cham / Cham gegen rechts auf die gerade in Regensburg stattfindenden zahlreichen Veranstaltungen und Workshops zu diesem Thema aufmerksam machen und ruft zur Teilnahme an der Kundgebung am Tag gegen Rassismus selbst am Dienstag, den 21. März, um 17:00 Uhr auf dem Neupfarrplatz auf.
Der Tag gegen Rassismus wurde 1966 von den Vereinten Nationen ausgerufen und erinnert an die blutige Niederschlagung eines friedlichen Protests gegen die diskriminierenden Passgesetze des Apartheid-Regimes in Südafrika am 21. März 1960. In den Pässen der Schwarzen Menschen wurden damals Informationen über Herkunft, Aussprache, Farbe und Struktur der Haare, Fingernägel und Lippen dokumentiert. Das Ziel: Menschen zu klassifizieren, zu sortieren und Gruppen zuzuteilen, um sie dann zu trennen und zwangsumzusiedeln. „Dieser Tag und diese Wochen sollen uns daran erinnern, dass Rassismus seitdem nicht aufgehört hat und wir uns ihm täglich um uns herum und in uns stellen müssen. Deshalb finde ich das diesjährige Motto der Internationalen Wochen gegen Rassismus: ‚Misch dich ein!‘ besonders treffend“, so Claudia Zimmermann.
Ruth Meissner ergänzt: „Leider gibt es immer noch zahlreiche Gründe, sich einzumischen, auch in unserer Region. Wir dürfen im Kampf gegen Neonazistrukturen, Reichsbürger, Verschwörungsideologen und Antisemiten nicht nachlassen und müssen uns auch im Alltag einmischen, wenn Menschen aufgrund ihres Aussehens, ihrer Herkunft oder Religionszugehörigkeit ausgegrenzt, diskriminiert oder Ressentiments ausgesetzt sind.“
„Betroffene werden am Arbeits- und Wohnungsmarkt, in der Kita, Schule und Ausbildung oder in anderen Situationen diskriminiert. Sie machen bittere Erfahrungen mit rassistischen, „verdachtsunabhängigen“ Polizeikontrollen, dem sogenannten Racial Profiling, und sind Beleidigungen, Abwertungen, Ausgrenzung und Zuschreibungen ausgesetzt. Dies alles zeigt die Bandbreite von Rassismus, von kleinen Stichen bis hin zu struktureller, existentieller und tödlicher Gewalt“, so Christian Oberthür.
Und Marian Janka erklärt abschließend: „Das beste Gegenmittel ist eine offene, engagierte und solidarische Gesellschaft, die sich solchen menschenfeindlichen Tendenzen entgegenstellt und Zivilcourage zeigt. Deshalb freuen wir uns über das umfangreiche Programm in Regensburg und wollen auch mit unserer Arbeit als Bündnis weiter ein Stück hin zu mehr Toleranz und Offenheit beitragen, ganz nach dem treffenden Motto: Misch dich ein!“. Das Programm der Internationalen Wochen gegen Rassismus kann unter regensburg.de/wochengegenrassismus eingesehen werden.