Kundgebung: „KLAUS PETER BEER – DAS WAR MORD!“ in Amberg

Kundgebung: „KLAUS PETER BEER – DAS WAR MORD!“ in Amberg

September 13, 2020 Uncategorized 0

Am Samstag, den 12. September 2020 gedachten rund 200 Menschen an Klaus Peter Beer, der vor 20 Jahren in Amberg von Nazis ermordet wurde. Das Bündnis für Toleranz und Menschenrechte im Landkreis Cham – Cham gegen rechts war eingeladen und vor Ort um ein Grußwort zu halten, das wir an dieser Stelle veröffentlichen möchten:

Ich bin Christian Oberthür vom Bündnis für Toleranz und Menschenrechte im Landkreis Cham – Cham gegen rechts und bedanke mich für die Möglichkeit heute ein kleines Grußwort des Bündnisses an euch richten zu können. Ein großer Dank gilt dem Bündnis gegen das Vergessen, gilt euch allen heute hier, die ihr nicht müde werdet, an Klaus Peter Beer zu erinnern.

Dieser Mord war ein so einschneidendes und entsetzliches Ereignis, dass er auch nach 25 Jahren nicht in Vergessenheit geraten darf, und eigentlich hält man es für selbstverständlich, dass die Stadt Amberg für ihren Sohn, den sie nicht vor rechter Gewalt schützen konnte, ein würdiges Gedenken veranstaltet, eine Tafel aufhängt und einen Platz nach ihm benennt. Aber nein, stattdessen Schweigen über den Tod sowie Verharmlosung und sogar Ignoranz gegenüber rechten Gruppen und rechter Gewalt in der Stadt. Nazis können weiter agieren und es bleibt allein der Zivilgesellschaft überlassen, ob sie sich dagegen zur Wehr setzt. Diesen Kampf habt ihr angenommen und dafür habt ihr meinen und unseren Respekt.

Auch in unserem Landkreis, im Landkreis Cham, sind Rechte, namentlich der Dritte Weg und die AfD, aktiv. Deshalb haben wir uns vor knapp einem Jahr als Bündnis für Toleranz und Menschenrechte im Landkreis Cham gegründet, um mit Mitgliedern aus vielen Parteien, Gewerkschaften, Organisationen und zahlreichen Privatpersonen den Kampf gegen rechts organisierter aufnehmen zu können. Wir haben bereits im ersten Jahr einige Aktionen gegen Veranstaltungen der AfD und des III. Weges durchgeführt und so den Aktionsraum der Rechten wesentlich einschränken können.

Bündnisse wie eures und unseres sind unerlässlich, gerade wenn Politiker*innen in Regierungsverantwortung lieber wegschauen. Unser Landrat geht ebenfalls eher den Weg der Verharmlosung rechter Gruppierungen, wenn er ankündigt, mit der AFD im Kreistag einen normalen Umgang pflegen zu wollen. Für unser Bündnis bedeutet dies die Akzeptanz demokratiefeindlicher Kräfte. Das werden wir nicht hinnehmen.

Wir und auch ihr haben also noch viel Arbeit vor uns, wenn es darum geht, dass Rechte keine Akzeptanz mehr im öffentlichen Raum finden und rechte Gewalt als solche benannt und bekämpft wird. Dafür wünschen wir euch und uns viel Kraft und ich hoffe, dass wir im nächsten Jahr vielleicht schon ein Gedenken an Klaus-Peter Beer auf dem Klaus-Peter Beer–Platz durchführen können. Vielen Dank!

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