Blühendes Erinnern und Gedenken im Chamer Stadtpark

Im Rahmen des Gedenkens an die Opfer der Reichspogromnacht im letzten Jahr hat das „Bündnis für Toleranz und Menschenrechte im Landkreis Cham / Cham gegen Rechts“ zusammen mit jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern Narzissen im Chamer Stadtpark rund um den dortigen Gedenkstein gepflanzt. Diese haben nun das erste Mal zahlreich geblüht und waren der Anlass für eine kleine Kundgebung des Bündnisses am vergangenen Samstag. 

Warum Narzissen? Dies erläuterte Amy Weinstein zu Beginn der Kundgebung: „Die gelben, sternförmigen Osterglocken symbolisieren die Davidsterne, die Juden während der NS-Zeit tragen mussten. Zugleich stehen sie für den Frühling und damit für einen Neuanfang. „The Daffodil Project“ ist eine jüdische Organisation, die weltweit durch das Pflanzen von 1,5 Millionen Narzissen an den Holocaust erinnern und zu mehr Frieden und Toleranz in der Welt beitragen möchte. Die Zahl 1,5 Millionen bezieht sich auf die 1,5 Millionen ermordeten Kinder im Holocaust.“

Zur Erläuterung dieser Symbolik hat das Bündnis eine Tafel angebracht. Außerdem haben Vertreterinnen und Vertreter des Bündnisses auf deutsch und jiddisch gemeinsam bewegende Gedichte wie „Psalm“ von Paul Celan gelesen und mit musikalischer Begleitung von Anja Schmid Lieder wie „Dos Kelbl“ gesungen. Am Daffodil-Project sind schon einige Schulen im Landkreis beteiligt, die ebenfalls Narzissen gepflanzt haben, begleitet von kleineren Ausstellungen und Workshops an den Schulen. Weitere Schulen aller Art, Kindergärten, aber auch Kirchengemeinden, Vereine oder sogar ganze Kommunen sind herzlich eingeladen, sich ebenfalls am Projekt zu beteiligen, und können dazu einfach eine E-Mail an info@cham-gegen-rechts.de schreiben.